
Mit großer Bestürzung haben wir vom Tod von Klaus Eberl, Oberkirchenrat Pfarrer i. R., erfahren. Der Gründer des Heilpädagogischen Zentrums Pskow/Russland verstarb am 21. Oktober 2025 allzu früh im Alter von 69 Jahren. Die Rurtal-Schule Heinsberg-Oberbruch hat ihren Partner und guten Freund verloren.
Als Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Wassenberg hatte Klaus Eberl 1991 die Rurtal-Schule wegen ihrer fachlichen Kompetenz für das Versöhnungsprojekt Heilpädagogisches Zentrum für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung mit ins Boot geholt. Er war uns über Jahrzehnte ein verlässlicher Partner, Wegbegleiter und Impulsgeber. Sein Wirken verband seinen unerschütterlichen Glauben an das christliche Menschenbild mit der praktischen Unterstützung für Menschen mit Behinderung.
Klaus Eberl war ein glühender Vertreter von gelebter Inklusion und ermutigte die Rurtal-Schule als klassische Förderschule darin, ihre pädagogische Kompetenz „inklusiv“ in das internationale Projekt einzubringen. Mit seiner klaren Ansprache und seiner Beharrlichkeit schuf er den Rahmen, in dem unsere Schule über 34 Jahre hinweg fachlich und menschlich wirksam in einer segensreichen Schulpartnerschaft mit dem HPZ Pskow zusammenarbeiten konnte.
Besonders am Herzen lag ihm das deutsch-russische Musikprojekt „Rur-Rock – Wir zusammen“. Hier sah er seine Grundidee des menschlichen Zusammenlebens verwirklicht: Jugendliche mit und ohne Behinderungen aus beiden Ländern musizieren mit unbändiger Lebensfreude gemeinsam, überwinden Grenzen und schaffen Vertrauen für zehntausende Menschen hüben wie drüben. Die Begeisterung und Herzenswärme, mit denen er dieses Projekt begleitete, waren immer spürbar. Die zahlreichen nationalen und internationalen Auszeichnungen für „Rur-Rock – Wir zusammen“ bestätigten seine Überzeugung, dass Inklusion und Versöhnung durch gemeinsames Handeln und Erleben greifbar und lebendig werden können.
Klaus Eberl war für uns kein Repräsentant der Kirche „von außen“, sondern ein Partner auf Augenhöhe, der unsere Arbeit ernst nahm und förderte.
Er hat dazu beigetragen, dass die Rurtal-Schule weit über ihre Grenzen hinauswirken konnte – als Brücke der Verständigung und Inklusion.
Sein Tod ist ein großer Verlust, doch sein Wirken bleibt sichtbar in den Begegnungen, Projekten und Freundschaften, die durch ihn möglich wurden und weitergelebt werden sollen – erst recht in diesen Zeiten, die oft mehr Abgrenzung als überwindende Versöhnung nahezulegen scheinen.
Wir danken Klaus Eberl für seine Treue, Klarheit und Menschlichkeit. Die Rurtal-Schule wird sein Andenken auch in der weiteren Arbeit mit dem Heilpädagogischen Zentrum Pskow bewahren. Darüber hinaus bleiben viele persönliche Erinnerungen von Schülerinnen und Schülern wie Kolleginnen und Kollegen an Klaus Eberl, der neben seiner Begeisterungsfähigkeit und Überzeugungskraft auch als wohlmeinender Berater und immer als warmherziger Menschenfreund seine Spuren hinterlässt.
Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Ehefrau, seinen beiden Kindern, seinem Enkelsohn und seinen Angehörigen.
Heinsberg-Oberbruch, im November 2025
Bernd Schleberger Markus Steinhauer
Schulleiter i. R. Schulleiter
Initiator der Schulpartnerschaft
und Wegbegleiter





